Plantarfasziitis

Starke Schmerzen unter dem Fuß können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Häufig ist eine Entzündung der Sehnenplatte unter der Fußsohle, der Plantarfaszie, der Grund hierfür. Eine Plantarfasziitis äußert sich durch Fersenschmerzen, die speziell bei Druck und Belastung, etwa beim Laufen, zunehmen. Bei einigen Patienten heilt eine Plantarfasziitis von allein, oftmals ist jedoch eine physikalische Therapie oder Stoßwellentherapie notwendig, um die Schmerzen lindern zu können.

Was ist eine Plantarfasziitis?

Eine Plantarfasziitis, auch fasciitis plantaris genannt, ist eine Entzündung der Plantarfaszie, die vor allem durch Überlastung ausgelöst wird. Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte und gilt als Stoßdämpfer. Sie verläuft vom Fersenbein aus an der Fußsohle in Richtung der Zehen. Außerdem dient sie der Stabilisierung des Fußes bei Belastungen. Speziell wenn die Sehnenplatte des Fußes dauerhaft überlastet wird, etwa durch Sport oder zu langes Stehen, kommt es zu Reizungen der Plantarfaszie, die schließlich zu einer Entzündung führen können. Dadurch entstehen Schmerzen an der Fußsohle. Diese Entzündung kann an einer oder an beiden Seiten vorkommen. So gilt eine Plantarfasziitis auch als eine der häufigsten Ursachen für Fersenschmerzen.

Diese überlastungsbedingte Reizung der Sehnenplatte ist für die betroffenen Personen meistens sehr belastend und kann in den alltäglichen Aktivitäten einschränken. Auch wenn die Entzündung in jedem Alter auftreten kann, sind die meisten Betroffenen älter als 40 Jahre. Das Risiko steigt mit dem Alter, da die Sehnen im Laufe des Lebens an Elastizität verlieren und somit das Fett unter der Ferse abnimmt. Frauen sind auch doppelt so häufig davon betroffen wie Männer.

Fälschlicherweise wird oftmals der Begriff „Fersensporn“ für eine Plantarfasziitis verwendet. Ein Fersensporn ist jedoch ein knöcherner Vorsprung am Fersenbein im Bereich der Plantarfaszie. In einigen Fällen tritt der Fersensporn zwar mit einer Plantarfasziitis auf, aber dieser ist nicht der Auslöser und verursacht auch nicht die unangenehmen Schmerzen.

Symptome

Die plantare Fasziitis äußert sich durch einen Fersenschmerz der bei Druck und Belastung deutlich zunimmt. Der Schmerz kann zwar an jeder Stelle der Faszie auftreten, aber die Schmerzempfindlichkeit konzentriert sich vor allem auf die Vorderseite des Fersenbeins. Im Anfangsstadium treten die Schmerzen ausschließlich bei Belastung auf, im fortgeschrittenen Stadium kann es ebenso im Ruhezustand zu den Beschwerden kommen. Bei einigen Personen können die Schmerzen ebenso die gesamte Fußsohle betreffen. Einige Betroffene berichten auch beim Gehen von brennenden Schmerzen.

Des Öfteren ist der Fersenschmerz morgens direkt nach dem Aufstehen oder nach längerem Liegen am stärksten.

Diagnose der plantaren Fasziitis

In den meisten Fällen kann die Diagnose bereits anhand der Krankengeschichte gestellt werden. Durch die darauffolgende Untersuchung des Fußes wird die Diagnose bestätigt, wenn Sie an der Stelle, an der die Plantarfaszie in das Fersenbein übergeht, Druckschmerzen empfinden. Bei einigen Patienten ist zusätzlich eine Bildgebung notwendig, um andere Erkrankungen, wie etwa ein Fersensporn, auszuschließen. Bei einige Personen lässt sich ein knöcherner Sporn am Fersenbein nachweisen. Dieser findet sich häufig bei Betroffenen einer Plantarfasziitis.

Behandlung

Zur Therapie der Plantarfasziitis stehen konservative und operative Behandlungsmethoden zur Verfügung. In den allermeisten Fällen lassen sich die Beschwerden mittels konservativer Behandlung deutlich lindern. Nur sehr selten ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Wichtig ist, dass Sie zunächst Ihre Füße entlasten und Ihre sportlichen Bewegungsabläufe verringern, um auch die Schmerzen der Plantarfasziitis zu reduzieren. Bis zu einem gewissen Grad kann auch Kälte gegen das Brennen in der Fußsohle helfen. Daher ist es besonders ratsam, den Fuß mit geeigneten Cool-Packs bei akuten Fersenschmerzen zu kühlen. Auch Wärme gilt als hilfreiches Mittel gegen die Beschwerden, da so die Durchblutung an der betroffenen Stelle angeregt wird. Zusätzlich sorgen warme Umschläge für Entspannung und können das schmerzende verhärtete Gewebe lockern. Daher eignen sich ebenso Massagen gut als unterstützende Maßnahme zur Schmerzlinderung.

Bei einer Plantarfasziitis ist viel Geduld wichtig, denn der menschliche Körper benötigt Zeit, um die Entzündung zu bekämpfen. Speziell aktive Sportler sollten auf weniger belastende Techniken und kürzere Trainingseinheiten setzen. Auch das Einlegen von Pausen gibt dem Körper die Gelegenheit, sich von der Belastung zu erholen.

Dauern die Beschwerden jedoch länger an oder verschlimmern sich, dann sollten Sie auf jeden Fall meine Ordination aufsuchen, damit ich die Ursache bestimmen und gezielt behandeln kann. Vor allem die Stoßwellentherapie hat sich als besonders wirksam erwiesen. Dabei werden Stoßwellen in die schmerzende Region eingebracht und tragen so zur Bewegungsverbesserung und Schmerzreduktion bei. Denn hier werden durch die Stoßwellen, die mit hohem Druck auf die Fußsohle geleitet werden, Zellen zur Hemmung von der Entzündung angeregt. Ein Großteil der Betroffenen spricht sehr gut auf die Stoßwellentherapie zur Heilung einer Plantarfasziitis an, aber dennoch ist der Heilungsprozess oft langwierig.

Zur Behandlung einer Plantarfasziitis sind bei manchen Patienten neben der Stoßwellentherapie orthopädische Einlagen vorgesehen. Damit kann die Sehnenplatte zusätzlich entlastet und eine möglicherweise vorhandene Fehlstellungen korrigiert werden. Vor allem bei akuten Schmerzen kann damit eine chronische Entzündung verhindert werden. Auch sogenannte Fersensporneinlagen entlasten die Ferse und das Gelenk. Mithilfe eines Fersenpads, das unter der schmerzenden Ferse in die Einlage eingelassen wird, kann der Druck beim Gehen gedämpft werden. Das Besondere daran ist, dass die Einlage entsprechend der Bedürfnisse des Patienten angefertigt werden kann.

Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler ist die Durchführung einer Physiotherapie um ungünstige Bewegungsmuster zu erkennen und die Fußmuskulatur zu stärken.

Ursachen einer Plantarfasziitis

Die Entzündung der Plantarfaszie entsteht oftmals durch eine Überlastung der Plantarfaszie. Zudem kann eine übermäßige Beanspruchung durch eine verkürzte Achillessehne oder eine Schleimbeutelentzündung im Bereich der Plantarfaszie Schmerzen verursachen. Außerdem können Verletzungen die Ursache einer Plantarfasziitis darstellen, da bereits kleinste Verletzungen der Kollagenfasern zu einer chronischen Entzündung führen können.

Vorbeugung

Eine Plantarfasziitis geht oftmals auf eine Überbelastung untrainierter Muskulatur und Sehne zurück. Daher sollten vor allem Sportler die Muskeln vor dem Sport immer gut aufwärmen und auf eine angepasste Steigerung der Trainingsleistung achten. Sie sollten sich Zeit für Dehnübungen, sowohl vor als auch nach dem Sport, nehmen. Gedehnte Muskeln weisen ein niedrigeres Risiko auf, sich zu entzünden. Vorbeugend helfen Dehnübungen sowohl vor als auch nach dem Sport. Außerdem ist auch das Tragen von Schuhen mit gutem Halt wichtig, da sich dadurch eine Entzündung der Sehne vermeiden lässt.