Tennisarm

Wer an dem Tennisarm leidet, verspürt meistens Schmerzen im Ellbogenbereich. Diese können bis in die Hand ausstrahlen und sich bei Belastung verstärken. Die häufigste Ursache hierfür liegt in einer Überlastung der Muskelansätze an der Außenseite des Ellenbogens. Durch die häufige Wiederholung von monotonen Bewegungen entsteht im Regelfall über einen längeren Zeitraum eine örtliche Reizung und eine erhöhte Anspannung der Streckmuskulatur am Unterarm. Da diese Muskeln somit ständig verspannt sind, wird ein Zug auf den Ansatz der Sehne erzeugt, der winzige Verletzungen entstehen lässt. Diese wiederum haben oftmals eine Entzündung als Folge.

Was ist ein Tennisarm?

Der Tennisarm, auch Epicondylitis humeri radialis oder lateralis genannt, ist eine schmerzhafte Überlastung der Sehnen im Bereich des Ellbogens. Trotz seines Namens kommt der Tennisarm nicht nur von dem Tennisspielen, sondern gilt auch als Folge von starken einseitigen Belastungen und handwerklichen Tätigkeiten. Typisch hierfür sind Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens, die aber genauso in den ganzen Arm ausstrahlen können.

Aufgrund einer Überreizung des Sehnenansatzes können kleine Mikrorisse entstehen, die eine Entzündung begünstigen können und somit starke Schmerzen am Ellbogen verursachen. Vor allem Tennisspieler, die zumindest 4 Stunden pro Woche spielen, haben ein höheres Risiko, an einer Epicondylitis humeri radialis zu erkranken. Aber auch andere Sportarten mit regelmäßiger Überlastung der Muskulatur des Ellenbogens können diese Entzündung zur Folge haben. Essentiell ist dabei eine passende Behandlung, denn unbehandelt können die Anzeichen schnell chronisch werden. Im schlimmsten Fall kann die Überreizung des Sehnenansatzes zu einem Muskelabriss führen. Vor allem durch physikalische Therapie sowie Stoßwellentherapie lässt sich der Tennisarm aber besonders gut behandeln.

Symptome

Bei einem Tennisarm sind an der Außenseite des Ellenbogens Druckschmerzen zu spüren. Meistens ist es bei einer Epicondylitis humeri radialis nicht möglich, das Ellenbogengelenk komplett zu strecken. Außerdem kann ein Schwächegefühl im Handgelenk spürbar werden. Sodass auch das Aufschrauben einer Trinkflasche ist bei einer starken Entzündung kaum mehr möglich ist. Denn der Schmerz beschränkt sich nicht bloß auf den Bereich des Ellbogens, sondern strahlt oftmals sowohl in den Ober- als auch in den Unterarm aus. In manchen Fällen ist zusätzlich der obere Bereich des Muskels deutlich geschwollen und druckempfindlich.

Ursachen

Der Tennisarm wird durch eine Überlastung oder Überbeanspruchung der Streckmuskulatur im Unterarm verursacht. Allerdings können ebenso falsche Belastungen der Unterarmmuskulatur oder monotone Arm- und Handbewegungen dazu führen. Denn durch diese Überbeanspruchung entstehen winzige Einrisse in den Ansätzen der Sehne, die wiederum zu der Entzündung führen. So kann auch eine untrainierte Muskulatur an der Stelle eine fehlerhafte Belastung begünstigen. Allerdings sind nicht nur Sportler davon betroffen. Auch in einigen Berufsgruppen lassen sich, sich wiederholende Bewegungen im Ellenbogengelenk nicht vermeiden. Das heißt, es führt nicht zwangsläufig ausschließlich das Tennisspielen zu einem Tennisarm. Denn speziell sehr einseitige Bewegungen können minimale Risse in den Sehnen entstehen lassen und reizen die dort verlaufenden Nerven. Daher ist eine frühzeitige und entsprechende Vorbeugungsmaßnahme besonders wichtig.

Diagnose

Bei einem stechenden Schmerzen im Ellenbogen wird auch überprüft, ob ein Druckschmerz spürbar ist. Zudem werden sogenannte Provokationstests durchgeführt.

Gelegentlich kann es notwendig sein weitere diagnostische Maßnahmen wie zum Beispiel ein Röntgen oder MRT durchzuführen, um weitere Ursachen wie etwa eine Schleimbeutelentzündung oder Arthrose auszuschließen.

Behandlung

Vor allem mit der richtigen Behandlungsmethode ist ein sehr guter Erfolg und eine deutliche Schmerzreduktion zu erreichen.

Bei starken Schmerzen handelt es sich oft bereits um eine chronische Sehnenentzündung, die aufgrund der schlechten Durchblutung des Gewebes nur sehr langsam ausheilt.

Durch die Stoßwellentherapie und den dabei entstehenden Druckwellen werden die Wachstumsfaktoren im Knochen stimuliert und dadurch wird ebenso die Sehnenheilung begünstigt. Denn die Stoßwellen sind energiereiche Druckwellen, die mit Hilfe eines Gerätes auf die zu behandelnden Stelle am Ellbogen übertragen werden. Diese Wellen durchdringen das Gewebe und unterstützen den Heilungsprozess. Die Wirksamkeit einer Stoßwellentherapie bei dem Tennisarm konnte auch im Rahmen einer Studie belegt werden. Die daraus resultierenden Erfolge ließen sich sowohl in der Schmerzlinderung als auch bezüglich Griffstärke feststellen. Zusätzlich zur Stoßwellentherapie kann das richtige Training mit genau auf die Beschwerden abgestimmten Übungen dabei helfen, eine Neubildung und Formung der Sehnenfasern zu veranlassen. Vor allem eine Kombination aus Stoßwellen- und Physiotherapie zeigt erfahrungsgemäß eine deutliche Schmerzlinderung.

Die Linderung der Schmerzen mithilfe der Stoßwellentherapie verbessert die Lebensqualität deutlich und gilt als nahezu nebenwirkungsfrei. Nur in seltenen Fällen kommt es in diesem Rahmen zu Rötungen und Schwellungen am Ellbogen. Direkt nach der ersten Sitzung kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome, allerdings ist dies nur vorübergehend und deutet daraufhin, dass der Körper auf die Therapie anspricht. Bei einem Tennisarm ist oftmals schon nach 1 bis 2 Behandlungen eine deutliche Reduzierung der Schmerzen ein. In den allermeisten Fällen sind etwa 3 bis 4 Behandlungen notwendig. Die Anzahl der notwendigen Sitzungen ist von der Art und der Intensität abhängig. Während dieser Zeit sollten Sie den Arm nicht übermäßig belasten.

Viele Patienten vernachlässigen die Symptome eines Tennisarms, wie etwa leichte Belastungsschmerzen oder schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, und behandeln diese selbst. Bei solchen Druckschmerzen im Ellbogen sollten Sie aber auf jeden Fall in die Ordination kommen, damit ich schnell eine Diagnose stellen kann. Nur so können wir verhindern, dass sich die Beschwerden zu einem chronischen Problem entwickeln, dass Sie unbehandelt möglicherweise über lange Zeit beeinträchtigt. Bleibt die Epicondylitis vollkommen unbehandelt, kann es im Regelfall bis zu 5 Jahren dauern, bis die Sehne wieder von selbst heilt.

Vorbeugung

Im Idealfall sollten Sie sich wiederholende Armbewegungen reduzieren, um die Überlastung des Ellbogengelenks zu verhindern. Da dies nicht immer möglich ist, können insbesondere kleine Pausen mit Dehn- und Lockerungsübungen dabei helfen, dieser Entzündung vorzubeugen. Vor allem eine leichte Epicondylitis heilt oft auch ohne Behandlung aus, wenn Sie den Arm für einige Zeit schonen. Auch spezielle Bandagen können zur Prophylaxe eingesetzt werden, um die Muskeln zu entspannen. Denn die Bandage massiert Ihr Gewebe und regt gleichzeitig die Durchblutung an der der betroffenen Stelle an. Zusätzlich stabilisiert sie das Ellenbogengelenk, löst Verspannungen und fördert den Abbau von Schwellungen. Da sie auch individuell angefertigt werden kann, passt sie sich den Bewegungen an und fördert eine schnelle Ausheilung bei einem Tennisarm.